Bausparen ist momentan angesagt. Die Zinsen sind gering, sodass die Immobilienfinanzierung günstiger machbar ist, als viele Jahre zuvor. „Sichern!“, heißt es bei vielen Bausparkassen. Verbraucherschützer schlagen jetzt allerdings Alarm! Wo sie eine Gefahr für den Kunden sehen und wie Bausparen erfolgreich gelingt, verrät Geld.de.
Bausparen funktioniert über einen Bausparvertrag, der Anlage und Kredit zugleich ist. Zu einem bestimmten Termin wird ein festgelegter Anteil der Bausparsumme angespart. Das fehlende Geld zur vollen Bausparsumme wird als Bauspardarlehen von der Bank gegeben. Somit steht letztlich das gesamte Guthaben zur Baufinanzierung bereit, um ein Haus zu bauen oder Grundstück zu erwerben.
Verbraucherschutz warnt vorm Bausparen
Obwohl bislang viel für das Bausparen geworben wird, weil Kredite günstig vergeben werden, Vermögen aber nur unter der Inflation verzinst wird; schlagen Verbraucherschützer nun Alarm. Es sei zwar richtig, dass es bei den 2013 so niedrigen Zinsen das beste sei, Geld auszugeben und umzusetzen, statt auf der hohen Kante im Wert verfallen zu lassen; doch im Fall des Bausparen seien die günstigen Zinsen nur die halbe Wahrheit. Sobald das Bauspardarlehen gegeben sei, müssen Verbraucher im Gegenzug auch mit niedrigen Guthabenzinsen leben. Bausparen lohnt sich dann in diesem Moment weniger, da das Sparen nicht belohnt wird. Das Bausparvermögen wirft so wenig Zinsen ab, dass die Vergünstigungen des Kredits ausgeglichen werden. Eine Alternative wäre daher ein Banksparplan, bei dem monatlich feste Beträge auf das Sparkonto eingezahlt werden, bei einem fest vereinbarten Zinssatz. Letztlich ein Darlehen dazu zu nehmen, kann man dann für mittlere bis kleine Summen immer noch.
Tipps und Hinweise zum Bausparen
Sicher Bausparen bedeutet jedoch nicht, große Renditen zu erzielen, sondern sicher und planbar vorzugehen. Der Bausparvertrag will durchdacht sein. Immerhin geht es bei einem Haus wohl um die größte Investition des ganzen Lebens. Solch wichtige Finanzen müssen daher gut durchdacht sein. In der Regel ist folgender Schnitt geeignet: ein Fünftel Eigenkapital, ein Drittel Bauspardarlehen und zur Hälfte ein Hypothekendarlehen.
Das Eigenkapital bildet den Sockel des Konzepts. Einbezogen werden darf hier Bargeld, Vermögen auf Sparbüchern und Konten, Wertpapiere und auch Bausparverträge sowie schon vorhandene Immobilien. Übernimmt man Eigenleistungen beim Bau, zählt auch diese handwerkliche Beteiligung gemäß der Personalkosten.
Den größten Anteil von etwa 50 Prozent sollte man mit einer Hypothek abdecken. Auch diese gibt es 2013 zu historisch günstigen Zinsen. Wer noch Zinsfestschreibungen aushandelt, braucht keine Teuerung erwarten, beispielsweise auf 15 Jahre angesichts der niedrigen Verzinsung. Im Zweifelsfall ermöglicht das Gesetz dennoch eine Kündigung nach zehn Jahren.
Bauspardarlehen schnell tilgen
Der restliche Anteil fürs Bausparen kommt durch das Bauspardarlehen. Wer hier jetzt eine Tilgung von mindestens zwei Prozent wählt, kann das Zinstief effizient nutzen. So kann die Darlehensrückzahlung schnell und günstig erreicht werden, da das Risiko steigender Darlehensraten minimiert wird. Außerdem besteht weiterhin die Riester-Förderung, die Zulagen für das Eigenkapital gewährt und zugleich das Darlehen reduziert. Steuervorteile, gesparte Zinsen und gute Planung sparen im Endeffekt mehr ein, als man durch die Eigenheimzulage bekommen würde. So berichtet die Stiftung Warentest von durchaus möglichen 50.000 Euro Vorteil, die man sich durch staatliche Riester-Kombikredite beim Bausparen sichern kann.